Palermo

Palermo Die Hauptstadt Siziliens

Die fast 3.000 Jahre alte Hauptstadt der größten Mittelmeerinsel präsentiert sich ihren Besuchern mit imposanten historischen Bauwerken und UNESCO-Weltkulturerbestätten sowie der sehr fruchtbaren Ebene „Conca d`Oro“ wie ein Mikrokosmos Siziliens.

map Land
Italien
chat_bubble Sprache
Italienisch
people Einwohner
668.400
money Währung
Euro
Conca d`Oro in Palermo
Conca d`Oro in Palermo Tommasi Family | CC BY 2.0)

Die rund um die Uhr so lebendige Stadt am Tyrrhenischen Meer und der westlichen Nordküste der Insel liegt zwischen den beiden Hausbergen Monte Pellegrino und Monte Catalfano, die sich bestens für Wanderungen und Ausflüge eignen.

Palermo und Umgebung sind somit sowohl für Natur- als auch Kulturfreunde interessant, mit dem Naturschutzgebiet rund um das Capo Gallo weist die Stadt ein weiteres empfehlenswertes Reiseziel auf. Über zwei Dutzend Museen mit wertvollen Kunstschätzen im Stadtgebiet, eine riesige Auswahl an Hotels und Restaurants sowie die Strände im mondänen Vorort Mondello machen Palermo zur facettenreichen und vielseitigen Destination.

Sehenswürdigkeiten in Palermo

In und um Palermo befinden sich einige bekannte Attraktionen. Je nach Art, Dauer und Jahreszeit Deines Aufenthalts wirst Du Dich vermutlich eher auf die zentral gelegenen Sehenswürdigkeiten bzw. auch auf das Umland konzentrieren. Zu sehen und entdecken gibt es in der altehrwürdigen und traditionsreichen Stadt auf jeden Fall mehr als genug.

Palazzo dei Normanni/Palazzo Reale

Der „Normannenpalast“ oder „Königliche Palast“ aus dem 9. Jahrhundert an der Piazza Indipendenza im mittelalterlichen Stadtzentrum ist im mit Prachtbauten geradezu überreich gesegneten Palermo das bekannteste und meistbesuchte Bauwerk. Die einstige Residenz des normannischen Königs von Sizilien Roger II. diente auch dessen Nachfolgern bis zum frühen 15. Jahrhundert als Regierungssitz.

Palazzo dei Normanni - Palazzo Reale - Palermo
Palazzo dei Normanni - Palazzo Reale - Palermo Allie_Caulfield | CC BY 2.0)

Zwischen dem 16. und frühen 19. Jahrhundert wurde das massive und mächtige Gebäude mehrfach erweitert und umgebaut, seit 1947 residiert hier das Parlament von Sizilien. Der majestätisch über der Stadt thronende Palast ist ein „Muss“ bei jeder Besichtigung von Palermo. In direkter Nachbarschaft befinden sich das Stadttor „Porta Nuova“ von 1669 und die Piazza Vittoria mit dem Palmengarten „Villa Bonanno“ von 1905.

Stadttor „Porta Nuova
Stadttor „Porta Nuova" in Palermo Herbert Frank | CC BY 2.0)

Kathedrale von Palermo

Die in den Jahren 1184/1185 erbaute Kathedrale Maria Santissima Assunta an der Via Vittorio Emanuele unweit des Normannenpalasts ist wegen des normannisch-arabischen Stils auch als „Normannendom“ bekannt.

Türme der Kathedrale von Palermo
Türme der Kathedrale von Palermo Edmondo Lopez | CC BY 2.0)

Zwischen dem 14. und 16. sowie dem späten 18. und beginnenden 19. Jahrhundert wurde der beeindruckende Sakralbau kontinuierlich im jeweiligen Stil der Epochen innerlich und äußerlich erweitert und umgebaut.

Als Ergebnis dessen können Besucher heute einen spätgotischen Säulengang, eine klassizistische Kuppel und einen neugotischen Aufsatz auf dem alten Wehrturm bewundern. Im Inneren beherbergt das Gotteshaus kostbare Bildhauerarbeiten wie die Madonnenstatuen von 1469 und 1503, diverse Kaiser- und Königsgräber sowie die Schatzkammer mit der Krone von Konstanze von Aragón, der Gemahlin Friedrich II.

Ponte dell’Ammiraglio

Die um das Jahr 1132 über einen Seitenarm des Oreto errichtete Steinbogenbrücke nahe des Corso dei Mille liegt seit der Trockenlegung des Gewässers 1938 in einer Grünanlage. Trotz zahlreicher Hochwasserschäden im Laufe der Jahrhunderte wurde die Brücke immer wieder repariert und saniert. Als eine der wenigen erhaltenen steinernen Brücken aus der Normannenzeit erhielt das Bauwerk zusätzliche historische Bedeutung, als hier Ende Mai 1860 Garibaldis „Zug der Tausend“ nach dem Sieg über bourbonische Truppen in Palermo einrückte. Seit 2015 gehört die Ponte dell’Ammiraglio zur UNESCO-Weltkulturerbestätte „Arabisch-normannisches Palermo“. In der Nähe an der Via Salvatore Cappello befindet sich mit der San Giovanni dei Lebbrosi aus dem späten 11. Jahrhundert die älteste Kirche im normannischen Stil in Palermo.

San Giovanni dei Lebbrosi
San Giovanni dei Lebbrosi Jorge Franganillo | CC BY 2.0)

Quattro Canti

Wie Dir bei Deinen Spaziergängen durch die Altstadt wahrscheinlich schnell auffallen wird, sind vor allem die prächtigen Plätze typisch für Palermo. Aufgrund seiner symmetrischen und harmonischen Anlage international besonders bekannt ist dabei der Platz „Quattro Canti“ (vier Ecken) an der Kreuzung des Corso Vittorio Emanuele mit der Via Maqueda.

Platz „Quattro Canti
Platz „Quattro Canti" in Palermo Alex Alishevskikh | CC BY-SA 2.0)

Der offizielle Name Piazza Vigliena ist hingegen auch vielen Einheimischen nicht geläufig, dafür jedoch deren Spitzname „Teatro del Sole“ (Sonnentheater). In der Tat wird tagsüber je eine der nahezu der identischen, konkav geschwungenen und mit Säulen sowie Statuen verzierten Eckfassaden von der Sonne beschienen.

Quattro Canti in Palermo
Quattro Canti in Palermo Andrea Schaffer | CC BY 2.0)

Rund um den viel fotografierten Platz liegen die authentischen Altstadtviertel Albergheria, Kalsa, La Loggia und Seralcadio („Capo“), am Corso Vittorio Emanuele findest Du viele Geschäfte und Restaurants.

Grotte dell’Addaura

In den drei Addaura-Höhlen am Monte Pellegrino einige Kilometer außerhalb von Palermo konnte man bis 1997 große Felsritzungen aus der Steinzeit besichtigen. Die erstaunlich detaillierten Abbildungen von Menschen und Tieren wurden 1943 eher zufällig entdeckt, viele Forscher halten die Darstellungen heute für die Bedeutendsten im Mittelmeerraum. Zahlreiche Fundstücke aus den Höhlen sind im großen archäologischen Regionalmuseum an der Piazza Olivella ausgestellt, so etwa auch die ältesten Knochenfunde Sizilien und Kopien der Höhlenmalereien. Das Museum zeigt darüber hinaus u.a. auch wertvolle phönizische Sarkophage, punische Grabstelen und römische Mosaiken.

Wann ist die beste Reisezeit für Palermo?

Palermo verfügt über ein subtropisches mediterranes Klima mit sehr heißen, trockenen und langen Sommern sowie milden, aber feuchten und niederschlagsreichen Wintern. Mit einer jährlichen Durchschnittstemperatur von aktuell 18,3 Grad Celsius und über 2.500 Sonnenstunden pro Jahr ist Palermo eine der wärmsten Städte in Italien und Europa.

Fontana Pretoria am Piazza Pretoria
Fontana Pretoria am Piazza Pretoria Jorge Franganillo | CC BY 2.0)

Im Sommer können unter Einfluss des afrikanischen Wüstenwinds „Scirocco“ gelegentlich auch Werte von über 40 Grad Celsius erreicht werden. Wem das zu viel Hitze ist, sollte die Stadt besser im Frühling oder Herbst besuchen, wenn das Thermometer in der Regel zwischen angenehmen 18 und 23 Grad Celsius anzeigt.

Welche kulinarischen Besonderheiten gibt es in Palermo?

Auch kulinarisch spiegelt sich Sizilien unverkennbar in seiner Hauptstadt Palermo, viele regionale Gerichte lassen sich in ggf. lokaler Ausprägung vor Ort finden. Bekannt ist die Stadt auch für ihr reichhaltiges Angebot an sog. „Cibo di strada“ (Streetfood), welches an unzähligen Verkaufsständen im gesamten Stadtgebiet erhältlich ist.

Kleiner Verkaufsstand nahe der Vittorio Emanuelle
Kleiner Verkaufsstand nahe der Vittorio Emanuelle

Ein Klassiker dieser Straßenküche ist etwa das mit einem Hamburger vergleichbare Brötchen mit gebratener Rindermilz („pani câ meusa/panino con la milza“). Hierzulande bekannter dürfte hingegen das süßsaure Gemüsegericht „Caponata“ mit Auberginen, Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Stangensellerie, Zucker, Essig, Mandeln, Pinienkernen Kapern und Oliven sein.

Auf vielen Speiskarten wirst Du auch Nudeln mit Sardinen („Pasta con le sarde“), gefüllte Sardinen („Sarde a beccafico“) sowie Grillspieße mit Innereien („Stigghiola“) und frittierte gefüllte Reisbällchen („Arancini“) finden.

Welche Hotels und Stadtteile eignen sich für einen Städtetrip?

Für kulturell und architektonisch interessierte Urlauber empfiehlt sich das Stadtviertel Zisa im V. Stadtbezirk mit dem Museum für islamische Kunst im Palast La Zisa, dem Museum der Belle Époque in der Villino Florio und dem Kulturzentrum „Cantieri Culturali alla Zisa“.

Für Badeurlaub empfehlen sich die etwas außerhalb und direkt am Meer gelegenen Viertel Sferracavallo und Partanna Mondello im VII. Stadtbezirk.

Sferracavallo
Sferracavallo Jorge Franganillo | CC BY 2.0)

Wie komme ich vom Flughafen in die Stadt?

Der internationale Flughafen Palermo-Punta Raisi „Falcone e Borsellino“ in Cinisi ist 35 Kilometer von Palermo entfernt. Am schnellsten und bequemsten erreichst Du das Zentrum mit dem Mietwagen über die Autobahn „Autostrada A29“ in ca. 30 Minuten Fahrtzeit. Ungefähr die gleiche Zeit benötigen die alle halbe Stunde fahrenden Züge der Linie A der Verkehrsgesellschaft „Servizio ferroviario metropolitano di Palermo“. Etwa 50 Minuten benötigt der Shuttlebus „Prestia e Comandé“ bis zum Hauptbahnhof.

Fortbewegung in der Stadt

Die weiter oben genannten Sehenswürdigkeiten im Zentrum können gut zu Fuß erreicht werden.

Blick von der Kathedrale über Palermo
Blick von der Kathedrale über Palermo Alex Alishevskikh | CC BY-SA 2.0)

Der öffentliche Nahverkehr wird von den Bus- und Tramlinien der städtischen Gesellschaft „AMAT“ bestritten, ein 24-Stunden-Ticket ist aktuell für ca. 4-5 Euro erhältlich. Mit der App „Moovit“ hast Du schnell Übersicht über alle Linien. Mit dem Bus „Free Centro Storico“ erreichst Du die touristisch interessanten Stadtteile Palermos.

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