Palazzo Pitti Florenz Bedeutender Museumskomplex

Palazzo Pitti[ HarshLight | CC BY 2.0)

Der Palazzo Pitti ist mit über 200 Meter Länge der größte Palast von Florenz und wurde voraussichtlich im Jahr 1450 von Filippo Brunelleschi, dem Architekten der Florentiner Domkuppel, entworfen. Während er früher eine bedeutende politische Rolle spielte, beherbergt er heute mehrere bekannte Museen. Hinter dem Palast befindet sich der prachtvolle Boboli Garten aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

Touren & Tickets

© Bild HarshLight | CC BY 2.0

Florenz: Palatina Galerie und Pitti Tour

Dauer: ca. 1,5 Stunden geführte Tour

Besichtigung des Palazzo Pitti

Der Palazzo Pitti liegt im Stadtteil Oltrarno und ist ein großer Museumskomplex, der zahlreiche Florentiner Museen beherbergt. Dazu zählen die Galleria Palatina, die königlichen Gemächer (Appartamenti Reali), das Silbermuseum (Museo degli Argenti), die Galerie der Modernen Kunst (Galleria d´ Arte Moderna), das Kostüme-Museum (Museo del Costume), das Porzellanmuseum (Museo delle Porcellane) sowie das Kutschenmuseum ( Museo delle Carrozze). Hinter dem Palazzo Pitti befindet sich im Freien der 45 Hektar große Boboli-Garten, dessen Besuch ebenfalls kostenpflichtig ist.

Galleria Palatina

Bei der Galleria Palatina handelt es sich um die Privatgalerie der Familie Medici und Meistewerke von Tizian, Raffael, Rubens und Werke anderer europäischer Künstlern der Kunstepochen Renaissance und Barock beinhaltet.

Palazzo Pitti
Palazzo Pitti Rosi Olivan | CC BY 2.0)

Zu nennen seien hier die Gemälde "Die vier Philosophen" (I quattro filosofi) oder "Allegorie des Krieges (L'allegoria della guerra) von Rubens, die "Madonna mit dem Kinde" (Madonna col Bambino) von Murillo oder das "Porträt des Cardinal Bentivoglio" von Van Dyck.

Silber- und Porzellanmuseum

Das Porzellanmuseum ist eine Sonderabteilung des Silbermuseums und beheimatet die bedeutendste Porzellansammlung Europas. Es besteht überwiegend aus dem Tafelporzellan, welches im Gebrauch der dort lebenden Herrscherfamilien Medici, Lothringer und Savoyer war. Neben dem italienischen Porzellan aus den Manufakturen in Doccia und Real Fabbrica di Napoli sind auch ausländische Werke aus Österreich, Deutschland (Meißner) und Frankreich (Vincennes, Sèvres) vertreten. Im Silbermuseum befinden sich zahlreiche Schätze der Medici. Dazu zählen Porzellan, Edelsteine, Kristalle, Schmucksteine und Schmückstücke sowie Vasen und andere Gegenstände aus Elfenbein. Es wird auch als "Schatzkammer der Medici" bezeichnet, wenngleich hier ebenfalls Sammlerstücke der Lothringer ausgestellt sind.

Galerie der Modernen Kunst

Die Galerie der Modernen Kunst befindet sich im zweiten Stockwerk des Palazzo Pitti und beheimatet eine üppige Sammlung an Gemälden und Skulpturen aus der Zeit von Pietro Leopoldo bis in das frühe 20. Jahrhundert.

Kostümmuseum

Im Kostümmuseum werden Theater-Kostüme und Accessoires vom 18. bis zum 20. Jahrhundert ausgestellt. Es ist das einzige Museum dieser Art in ganz Italien.

Königlichen Gemächer

In den königlichen Gemächern erhält man Einblicke in das Leben drei aufeinanderfolgender Familien und Epochen. Beginnend bei dem Leben der Medici, aus deren Zeit noch einige wenige Ausstattungsgegenstände ausgestellt sind, über die Familie der Lothringer, die sich nach dem Niedergang der Medici-Dynastie dem Palast angenommen haben, bis hin zur Zeit, in der Florenz Hauptstadt Italiens war und der Palast als Residenz von König Vittorio Emanuelle II. von Savoyen diente.

Boboli-Garten

Hinter dem Palazzo Pitti befindet sich der italienische Giardino Boboli (Boboli-Garten), der von Eleonora di Toledo im 16. Jahrhundert angelegt wurde. Die Gartenanlage wurde in mehreren Etappen umgebaut und erweitert und erreichte im 17. Jahrhundert seine Größe von 45.000 Quadratmetern. Innerhalb der gigantischen und prächtigen Parkanlage gibt es diverse Marmorstatuen, Grotten, Tempel, Obeliske und Brunnen und einen kleinen See zu sehen. Ferner gibt es dort ein Kaffeehaus.

Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Parks zählt die Boboli-Grotte (Grotta del Buontalenti), die in den Jahren 1583 bis 1588 erbaut wurde und eine künstliche Topfsteinhöhle ist. An dieser Stelle standen einst die original "Gefangenen" von Michelangelo, die inzwischen durch eine Nachbildung ausgetauscht wurden.

Der Boboli-Garten kann kostenpflichtig besichtigt werden.

Ausblick vom Palazzo Pitti auf den Boboli-Garten
Ausblick vom Palazzo Pitti auf den Boboli-Garten HarshLight | CC BY 2.0)

Geschichtliche Hintergründe

Der Palazzo Pitti wurde laut Giorgio Vasari von Filippo Brunelleschi, dem Architekten der Florentiner Domkuppel, entworfen und von dessen Schüler Luca Fanelli erbaut. In Auftrag gegeben wurde das gigantische Bauvorhaben von Luca Pitti, einem Florentiner Kaufmann und Anhänger von Cosimo de´ Medici. Dieser beabsichtigte die größte Residenz von Florenz mit dazugehörigem Garten zu errichten.

Nach dem Sturz der Familie Pitti durch die Medicis erwarb die Gemahlin von Cosimo de´ Medici, Eleonora di Toledo, das Bauwerk und machte es zum Wohnsitz der Familie. Hierfür wurde der Palast in den nachfolgenden Jahren kontinuierlich erweitert und umgebaut und durch den Vasarikorridor, einem überdachten Gang, mit dem Palazzo Vecchio verbunden. Beide Paläste spielten eine bedeutende politische Rolle in der Medici-Dynastie.

Nach dem Niedergang der Medicis wechselte der Palast seinen Besitzer. Er gehörte fortan zum Hause Habsburg-Lothringen.

Vasarikorridor
Vasarikorridor gianna elena | CC BY-SA 2.0)

Im 19. Jahrhundert diente er außerdem Napoleon als Wohnsitz. Als die Toskana eine Provinz des Königreiches Italien wurde, ging der Palast im Jahre 1860 in den Besitz der Savoia über und wurde von König Vittorio Emanuelle II. als Amtssitz genutzt. Sein Enkel Vittorio Emanuelle III. übergab den Palast im Jahre 1919 dem italienischen Staat. In den kommenden Jahren wurde er Heimat für zahlreiche bedeutende Florentiner Museen.

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